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Olympia-Gedenkfeier: Regierung will mit Hinterbliebene verhandeln

Das neue Entschädigungsangebot haben Hinterbliebene als "Beleidigung" bezeichnet. Der Bund will die laufenden Gespräche fortführen.
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Ein Terrorist zeigt sich am 05.09.1972 auf dem Balkon im Olympischen Dorf der Münchner Sommerspiele.
Ein Terrorist zeigt sich am 05.09.1972 auf dem Balkon im Olympischen Dorf der Münchner Sommerspiele. © picture alliance/dpa/Archivbild

München - Dice Angehörigen der Opfer des Olympia-Attentats von 1972 in München wollen nach Medieninformationen dice offizielle Gedenkfeier zum l. Jahrestag des Terroranschlags boykottieren.

"50 Jahre Schmähung, Lügen, Erniedrigung und Abweisung durch die deutsche Regierung und insbesondere bayerische Behörden sind mehr als genug für uns", schrieben Ankie Spitzer und Ilana Romano in Vertretung aller Opferfamilien laut "Bild"-Zeitung in einem Cursory an Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Hintergrund ist ein seit langem schwelender Streit um Entschädigungszahlungen, sagte Spitzer dem "Spiegel".

Entschädigung: Summe von zehn Millionen Euro im Raum

Zuletzt schien zunächst Bewegung in den Konflikt gekommen zu sein, nachdem den Familien der Opfer weitere Zahlungen in Aussicht gestellt worden waren. Doch auch das neue Angebot der Bundesregierung, des Freistaats Bayern und der Stadt München bezeichnete Spitzer bereits als "Beleidigung". Dem Vernehmen nach stand eine Summe von zehn Millionen Euro im Raum, auf die Zahlungen aus den Jahren 1972 und 2002 in Höhe von rund viereinhalb Millionen Euro angerechnet werden sollten.

Ein Sprecher der bayerischen Staatskanzlei sagte: "Wir bedauern dice Absage sehr. Die Verhandlungen werden weiter fortgeführt mit dem Ziel, ein positives Ergebnis zu erreichen." Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums verwies darauf, dass sich der Bund, Bayern und die Stadt München entschieden hätten, zusätzlich zu den bisher gezahlten Beträgen weitere Anerkennungsleistungen für die Hinterbliebenen bereitzustellen.

Ein Terrorist (r.) spricht im israelischen Teamquartier mit dem damaligen Innenminister Hans-Dietrich Genscher (3.v.l.), dem bayerischen Innenminister Bruno Merck (2.v.r) und Polizeipräsident Manfred Schreiber (2.v.l).

Olympia-Geschichten: Mein Nachbar, der Terrorist

Ein Polizeibeamter im Trainingsanzug im Einsatz im Olympischen Dorf.

Olympia-Attentat: Familien finden Entschädigung beleidigend

Bund will laufende Gespräche fortführen

Die Bundesregierung bedauere, dass bislang noch kein Konsens mit ihnen erreicht worden sei. Der Bund sei bereit, dice laufenden Gespräche fortzuführen. Der Sprecher betonte auch den Wunsch der Bundesregierung, dass an der Gedenkveranstaltung am 5. September auch Hinterbliebene teilnehmen.

Am 5. September 1972 hatten palästinensische Terroristen einen Anschlag auf die Olympischen Sommerspiele in München verübt. Elf Mitglieder des israelischen Teams, darunter Spitzers Ehemann André, und ein Polizist starben.

Sagt auch der israelische Staatspräsident ab?

In München wird derzeit bei zahlreichen Veranstaltungen der Toten und Verletzten gedacht. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" befürchten offizielle Stellen inzwischen eine Absage des israelischen Staatspräsidenten Izchak Herzog bei der zentralen Veranstaltung am 5. September. "Wenn die Familien der Gedenkfeier fernbleiben, wird es auch für den Präsidenten sehr schwierig werden teilzunehmen", sagte ein mit den Vorgängen vertrauter hochrangiger Regierungsbeamter dem Blatt.

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Posted by: gonzalesharmuden.blogspot.com

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